Strahlungshaushalt
Der Strahlungshaushalt beschreibt die Bilanz der ein- und ausgehenden Strahlung der Atmosphäre oder des Erdbodens.
Die kurzwellige Sonneneinstrahlung trifft auf die Erdatmosphäre und -oberfläche. Ca. 1/3 davon wird direkt reflektiert, 2/3 werden absorbiert. Die Erdoberfläche strahlt die daraufhin entstehende Wärme als langwellige Wärmestrahlen ab. Die Wärmestrahlen werden teils ins Weltall abgegeben, teils von den Treibhausgasen in die Atmosphäre aufgenommen und wieder in Richtung Erde abgestrahlt.
Die Menge der gesamten an den Weltraum zurückgestrahlten Energie an der Obergrenze der Atmosphäre, d.h. der reflektierten Solarstrahlung und der emittierten Wärmestrahlung, entspricht genau der aufgenommenen Solarenergie. Andernfalls würde die Erde sich stetig aufheizen bzw. abkühlen.
Das Gleichgewicht der Ein- und Ausstrahlung wird jedoch durch anthropogene (also durch Menschen verursachte) Treibhausgase, Aerosole und Veränderungen an der Erdoberfläche verändert und treibt so den Klimawandel an.
Die resultierenden Änderungen in der Energiebilanz werden in Form des Strahlungsantriebs ausgedrückt, der für den Vergleich von wärmenden oder kühlenden Einflüssen auf das Weltklima herangezogen wird.